Zukunft
der
FUNKNAVIGATION
Stand
2008
Dipl.-Ing.
U. Petersen
Die bisherige Entwicklung des "Global Positioning System" (NAVSTAR-GPS) hat Dipl.-Ing. U. Petersen in dem auf dieser Webseite veröffentlichten Artikel
"Entwicklung der Funknavigation (2005)" - siehe hier! - beschrieben. Nachfolgende Ausführungen sind eine Fortschreibung dieses Artikels aus der Sicht der ENTWICKLUNG UND ZUKUNFT
der Funknavigation (2008)
"Global
Positioning System" (NAVSTAR-GPS)
Die
Satelliten-Software wurde geändert, es wurden bislang freie Plätze des
Datentelegramms der Satelliten belegt.
Auch
die Anzahl der anfangs 5 GPS-Monitorstationen wurde erhöht. Stationen der National
Imagery and Mapping Agency erhielten
GPS-Monitorausstattung. NIMA vormals Defence Mapping Agency (DMA) erhielt
als Folge des 11.Sept. zusätzliche Aufgaben und einen neuen Namen „National
Geospatial-Intelligence Agency“
(NGA) und wurde vom Departm. of Defence ins Departm. of Homeland
eingegliedert. Mit den zugeschalteten NIMA-Stationen stehen 12
GPS-Monitorstationen zur Verfügung. Bei 29 Satelliten ließe sich jeder von
jeweils 2 Stationen beobachten. Es lassen sich jetzt laufend Bahn-, Zeit-
und Gesundheitsdaten der Satelliten ermitteln und damit die Navigation
Message der Master Control Station (MCS) für jeden einzelnen Satelliten
schneller aktualisieren. Jeder Satellit hat jetzt außerdem
Bahndatenkorrekturen für alle anderen. Lediglich nach dem Satelliten mit
der jüngsten Aufdatierung muss gesucht werden, um für alle Satelliten die
aktuellsten Korrekturen zu erhalten. Um den Suchvorgang zu beschleunigen,
wurde die Kanalzahl bei den mil. Anlagen erhöht. Mit dieser Maßnahme
verbleibt ein Positionsfehler in der Größenordnung von schätzungsweise ±1..1,5m(SEP).
Eine zweite MCS wurde in
Gaithersbury, Maryland fertig gestellt. Im Oktober 2007 übernahm sie
innerhalb von fünf Tage die Kontrolle und den Betrieb der GPS-Satelliten.
Mit
dieser MCS und der gestiegenen Zahl der Monitorstationen dürfte sich
hoffentlich auch für zivile Anwender die Warnzeit bei Satelliten-Störungen
verkürzen. Bisher ergab sich leider kein entsprechender Gewinn. Das zivile
Signal wird nicht umfassend überwacht, obwohl dies eigentlich eine
unabdingbare Voraussetzung für die Einhaltung der SPS-Spezifikationen sein
müßte aber auch für die
US-Bestrebung (PDD 1996), GPS weltweit als Standard Navigationssystem
anerkannt zu bekommen. Das Überwachungsnetz für das zivile Signal wird frühestens
2009 betriebsbreit sein. Private, seit 2003 für authorisierte Nutzer zugängliche
Beobachtungsnetze, wie z.B. von der NASA, JPL oder Aerospace Corp, die nach
weniger als 4 s gesicherte Alarme bei Signalmängeln auslösen, werden vom
MCS nicht genutzt. Zivile Anwender müssen daher aus technischen Gründen
weiterhin damit rechnen, erst 2h (GLONASS ≥6h)
nach Auftreten eines
Satellitenfehlers darüber sicher informiert zu sein. So trat beim
GPS-Satelliten PRN 22 am 22. Juli 2001 ein empfängerseitig nicht
erkennbarer Uhrenfehler auf. Er wurde zwar von der WAAS-Kontrollstation
sofort erkannt, aber für die GPS Master Control Station stand der Satellit
für Kontrollmessungen und notwendige Steuerungsmaßnahmen schon zu tief.
Erst nach 111 Minuten konnte der Satellit als fehlerhaft markiert werden. Während
der knapp 2 Stunden erzeugte er örtlich bis zu 300km Positionsfehler. dass eine derartige Störung kein Einzelfall ist, zeigte sich am 1.Jan.2004. Bei
dem Satelliten PRN 23 trat um 18:33 Uhr (UTC) ebenfalls ein Uhrenfehler auf.
Die von heutigen Sportbootanlagen nicht erkennbare Störung endete um ca. 22
Uhr, als die Bodenkontrolle wieder Zugriff auf den Satelliten hatte und ihn
als unbrauchbar markieren konnte. Messungen in Kiel ergaben in 95% aller Fälle
einen Positionsfehler von ±4,6 sm. In den restlichen 5% erreichte der
Fehler bis zu 22 sm. Dieser Uhrenfehler hatte nach offizieller Mitteilung
der USA Auswirkungen auf die Nutzer in großen Teilen Europas, Afrika,
Asien, Australien und dem äußersten Norden Nordamerikas.
Derartige
Störungen können sich jederzeit wiederholen.
Die
Entscheidung der IGEB für die Modernisierung des Standard
Positioning Service, SPS, fiel am 27.März 1998. Es wird ein zweites
Signal (L2C) auf der GPS-Frequenz L2/1227,60MHz eingefügt. Darüber hinaus
sprach man sich für ein drittes Signal L5 aus. Für L5 ist
1176,45MHz als Frequenz vorgesehen. Dieses Signal ist für Nutzer mit höchsten
Genauigkeitsansprüchen gedacht. Für die normale Navigation wird es keine
Rolle spielen.
Die
angestrebte volle Verfügbarkeit des 2. Signals ab 2008 dürfte jedoch
unrealistisch sein. Es wird aus
folgenden Gründen nicht vor 2012/15 mit der vollen Verfügbarkeit zu
rechnen sein:
1)
Von der Satelliten-Generation IIR (bisher 16 im Orbit) werden 8
modifiziert (M-Code, L2C). Inzwischen sind fünf modifizierte Satelliten IIR
in Betrieb, der letzte seit dem 2.Jan. 2008. Sie sind zusätzlich mit dem
Signal L5 versehen. Wegen fehlender Software können die neuen Signale
jedoch nicht überwacht werden. Bis zur vollen Einsatzfähigkeit wird es
noch etwas dauern, die Software-Lieferung wurde auf 2009/10 verschoben.
2)
Für die folgende Satelliten-Generation IIF (M-Code, L2C, und 3.
zivilem Signal L5, außerdem mehr Speicherplatz und schnellere Prozessoren)
sollen 19 beschafft werden. Die Testphase läuft und ein erster Start ist für
2009 geplant.
3)
Das DoD ist an zusätzlichen, zivilen Signalen nicht interessiert, es
arbeitet im Gegenteil daran, sich von der Synchronisation über den C/A Code
freizumachen. Es benötigt seine Haushaltsmittel für die Sicherung der Störfestigkeit.
Die Kosten der zivil genutzten Anteile müssen von anderen aufgebracht
werden.
4)
Dem DoD wurde auch der
spezielle Haushaltstitel “GPS“ gestrichen. GPS-Aufwendungen müssen aus
einem Gemeinschaftstitel, der alle mil. Weltraumaktivitäten enthält,
bezahlt werden. Hinzukommen unklare Zuständigkeiten bei den Entscheidungen.
5)
Es wird z.Z. die GPS III-Generation definiert, ohne SA-Befähigung
aber mit 4. zivilem Signal (L1C). Der erste Start ist für frühesten 2013
vorgesehen und 2021 sollen 24 Satelliten in Betrieb sein. Mit dieser
GPS-Generation muss GALILEO sich messen, nicht mit dem jetzigen Zustand.
Die
dritte GPS-Frequenz 1176,45MHz (L5 Signal), aber auch die Frequenzen für
das europäische Satelliten-System GALILEO, wurden auf der WRC, Mai 2000
vorgemerkt. Die von China vorgesehene Frequenznutzung war auf der WRC 2007
(Okt./Nov., Genf) zu verhandeln.
Es
werden dieselben Frequenzen für das chinesische System COMPASS gefordert,
die auch von GPS (M-Code, L1 und L2) und GALILEO (PRS) verwendet werden.
Unabhängig
von den vorstehenden Modifikationen sollen die zukünftigen Satelliten mit
einer Payload für Cospas-Sarsat ausgestattet werden. Dieser Transponder
wird das Seenotsignal von 406 MHz in das Distress & Safety-Band L6
(1544-1546 MHz) umsetzen. Hiermit will man die untragbaren
Alarmierungszeiten von 70 Minuten und mehr wesentlich vermindern. Seit 2003
fliegen bereits einige IIR-Satelliten mit diesen sogenannten „Proof of
Concept“ (POC) Transpondern.
GLONASS
eine Alternative?
GLONASS
(GLObal NAvigation Satellite
System) stellt das von der UdSSR entwickelte, ebenfalls vom Militär
betriebene Gegenstück zu GPS dar. Auch bei ihm wird mit zwei Frequenzen und
Signalen gearbeitet, wobei wiederum ein Signal dem Militär vorbehalten ist.
Allerdings kannte GLONASS zu keiner Zeit eine Verschlechterung (SA
vergleichbar) des zivil nutzbaren Signals. Es war von Anbeginn mit einem
kleinen Fehler behaftet, ca. ±30m, und es konnte daher auch immer zur
Geschwindigkeitsbestimmung eingesetzt werden. 24 Satelliten bilden das
vollständige System. Sie waren erstmals am 18.Januar 1996 in Betrieb; es
erfolgte die Erklärung der vollen Betriebsbereitschaft (FOC). Das System
wurde aber in der Folgezeit nicht sehr gut gepflegt, die Zahl von 24
Satelliten konnte nicht aufrecht erhalten werden, es wurden zudem nicht alle
Systemmängel offengelegt. Bereits nach einem halben Jahr waren nicht mehr
24 Satelliten betriebsbereit, womit letztlich FOC nicht mehr vorlag.
Inzwischen wird GLONASS revitalisiert, es sind wieder 12 - 15 Satelliten in
Betrieb (letzter Start 25.12.07, 3 M-Sat.). Als Systemminimum werden 11
Satelliten für eine sinnvolle Nutzung angesehen. Die M-Satelliten sollen
u.a. eine längere Lebensdauer (7 Jahre) aufweisen. Für
sicherheitsrelevante Anwendungen ist die Verwendung von GLONASS allein wohl
noch nicht zu verantworten. Die Zukunft des Systems ist nicht sehr klar,
auch wenn schon Präsident Jelzin am 18.Febr.1999 mit einer Anordnung
GLONASS für ausländische Finanzierung öffnete, um es zur Basis eines
internationalen Satelliten-Navigationssystems werden zu lassen (am
10.Febr.1999 gab es die EU-Erklärung zur Entwicklung des Satelliten-Systems
GALILEO). Es bleibt auch abzuwarten, ob die Ankündigung vom 06.Nov.2002 erfüllt
wird, dass zukünftig jährlich 2 bis 3 Start mit jeweils 2 oder 3
Satelliten erfolgen sollen. Bis 2007 war dies nicht der Fall. Präsident
Putin drängte erfolglos darauf,
dass 2007 wieder 24 Satelliten verfügbar sein sollten. Am 5.Jan. 2007 hob
der russische Verteidigungsminister Restriktionen
auf. Es verschob sich aber der Termin der weltweiten Nutzbarkeit von GLONASS
auf Ende 2010, am Geld (Öl-, Gasexporte) allein kann es nicht liegen.
Mit
Indien wurde ein Abkommen geschlossen über den Start von M-Satelliten mit
der indischen PSL V-Rakete, den
Bau der Satelliten sowie der Entwicklung der nächsten Satelliten-Generation
(K-Sat., vorgesehene Betriebsdauer 10 Jahre).
Die
Lebensdauer der GLONASS-Satelliten, vermutlich bedingt durch die begrenzte
Nutzbarkeit der Atomuhren, ist bislang unbefriedigend, schon über 80
Satelliten wurden zu Elektronikschrott.
Zusammen
mit den USA arbeitet eine Arbeitsgruppe an der Interoperabilität und
Compatibilität von GPS und GLONASS.
Auswirkungen
auf andere Navigationssysteme
Die
Betriebsaufnahme von GPS-NAVSTAR blieb nicht ohne Einfluß auf die
bisherigen Verfahren.
Es
wurden abgeschaltet:
TRANSIT/NNSS
am 31.Dezember 1996 (Alter 32 J.)
DECCA
(Norwegen)
am 28.Februar 1997
OMEGA
am
30.September 1997
DECCA
(Festland) am
31.Dezember 1999
DECCA
(Engl.,Irl)
am 31.März 2000
(Alter 55 J.)
Geblieben
ist nur LORAN-C, das aus Sicherheitsgründen insbesondere unter den
Bedrohungen
durch
Terrorismus auch dringend erhalten bleiben sollte, ohne es jedoch in der
Form zu benutzen, wie vor mehr als 10 Jahren.
Heute
liegt die hohe LORAN-Bedeutung in der Kombination mit GNSS.
Die
terrestrischen Navigationshilfen, wie Tonnen und Leuchtfeuer, wurden und
werden teilweise aber auch erheblich vermindert.
LORAN-C:
Intensive Nutzung in den USA
Ende
1994 endete für die USA generell die militärische Nutzung von LORAN-C. In
den USA wurde infolge der vollständigen Abdeckung des Landes und der
angrenzenden Seegebiete LORAN-C intensiv sowohl in der Luftfahrt als auch im
Landverkehr genutzt. Nach dem Federal Radionavigation Plan 1994 sollte
LORAN-C 2000 abgeschaltet werden, da GPS alle Aufgaben erfüllen könne.
Besonders folgenreich war, dass die Industrie die Weiterentwicklung von
LORAN-C-Anlagen daraufhin einstellte. Ein von Luftfahrtinstitutionen (FAA,
AOPA und JATA) an die APL John Hopkins Univ. gegebener Studienauftrag
"GPS as Stand Alone System" ergab, dass GPS aus Sicherheitsgründen,
zumindest in der Luftfahrt, als einziges Navigationsmittel (sole mean) ohne
Stützung (z.B. Differentialverfahren, LORAN-C) nicht brauchbar ist.
Insbesondere wurde die Gefahr absichtlicher oder unabsichtlicher Störungen
untersucht. Das LORAN-C-System wurde modernisiert, zentrale Überwachung und
Steuerung vorgesehen. Inzwischen hat sich auch die Haltung der Industrie geändert,
nicht nur in Europa wurde aufgrund der veränderten Technik der
neuen LORAN-C-Ketten die Entwicklung wieder aufgenommen, beteiligt
sind u.a. auch Koden und Rockwell-Collins. Die intensiven amerikanischen
Untersuchungen, wieweit LORAN-C, eventuell ein verbessertes, sogenanntes eLORAN
(enhanced LORAN), als
Backup für GPS für See- und Luftfahrt genutzt werden kann, ergaben
positive Ergebnisse. Selbst die hohen Anforderungen von 8…20m Fehler für
die Hafen-Navigation (HEA) konnten erfüllt werden. Der Abschlußbericht
liegt vor, eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Für ein notwendiges
Backup setzen auch die Nutzer von Zeitsignalen stark auf eLORAN. Ein
weiterer Druck entsteht durch das angedrohte Abschalten des landseitigen
DGPS (NDGPS) in den USA. Im Jahr 2007 lief eine mehrfach verlängerte
Befragung durch die Ministerien für nationale Sicherheit (DHS, Coast Guard)
und Verkehr (DOT) ob LORAN abgeschaltet, in der jetzigen Form weiter
betrieben oder vollständig auf eLORAN umgerüstet werden soll. Eine
Beschreibung von eLORAN veröffentlichte die Intern Loran Asso. (ILA) am 12.
Jan 2007.
Sollte
wie erwartet eine Entscheidung zum langfristigen Bestand von LORAN fallen,
so wollen die USA bei der IMO seine Anerkennung als Bestandteil weltweiter
Funknavigation erwirken.
LORAN-C
in anderen Staaten
Der
Rat der EU entschied zwar am 25.Febr.1992, dass LORAN-C das künftige,
terrestrische, europäische Navigationsverfahren sein sollte. Heute ist die
Zukunft von LORAN für die Europäische Kommission aber bislang ohne
Interesse, auf der Tagesordnung steht GALILEO. Es verfügt für Politiker
offenbar über eine magische Immunität gegen Störungen. Im Entwurf des
Europäischer Radio Navigationsplan (ERNP) wird LORAN jedoch nach langer
Diskussionen als wesentlicher Bestandteil eines notwendigen Navigations-Verfahrens-Mix
vorgesehen und vorgeschlagen die gesamte EU mit LORAN (eLORAN) abzudecken.
Die EU-Entscheidung über die endgültige Fassung des ERNP sollte 2006
fallen. Sie ist an den Abschluß der Galileo-Konzessionsverhandlungen
gekoppelt, die wegen Fragen der Risiko-Verteilung (privat / staatlich,
Public Private Partnership) inzwischen scheiterten.
Im
August 1992 fiel die endgültige Entscheidung für den Ausbau und Betrieb
eines nordwesteuropäischen LORAN-C-Netzes. Von Dänemark, Frankreich,
Deutschland, Irland, Holland und Norwegen wurde das entsprechende Abkommen
mit dem Kostenverteilungsplan unterzeichnet. Das Netz (NELS,
North-West European Loran-C
System) bestand aus den sechs vorhandenen LORAN-C-Stationen der
norwegischen und der französischen Ketten, sowie aus zwei neuen Stationen
in Norwegen. Sie wurden zu 4 LORAN-C-Ketten zusammen geschaltet, die im
Laufe des Jahres 1996 betriebsklar waren.
Im
Mittelmeer-Bereich hatte Italien unter Beteiligung der Staaten Frankreich,
Spanien und Algerien die Führung übernommen. Die Stationen in Spanien und
der Türkei existieren allerdings nicht mehr. Die GUS strebte die
Einbeziehung des russischen LORAN-C-Nebensenders auf der Krim (CHAYKA-Kette
8000) an, in Doppelfunktion als Nebensender der Mittelmeerkette (Bedeckung
Schwarzes Meer). Da es jedoch nicht voranging, wollte Italien seine beiden
Sender in das North-West European Loran-C System (NELS) integrieren,
Frankreich unterstützte dies. Die jährlichen Betriebskosten von NELS
einschließlich Control Center Brest und Coordination Center Oslo betrugen
lediglich €4,2 Mio. Am 31.12.2005 lief der NELS-Vertrag aus.
In
England wurde vom
Langwellen-Sender Rugby ein Sendemast für LORAN umgerüstet. Die General
Lighthouse Association (GLA) will die Zahl der Leuchtfeuer vermindern.
Sorgen bereitet ihr aber das übermäßige Vertrauen der Nutzer in GPS.
Intensive Versuche ergaben, dass LORAN das Potential als notwendiges Backup
für GPS besitzt, allerdings auch hier modifiziert als eLORAN. England ist jetzt bestrebt ein europäisches eLORAN-System
aufzubauen. Es vergab einen 15-Jahresvertrag über eLORAN-Betrieb. An
Standards für eLORAN wird international (RTCM, usw.) gearbeitet.
Frankreich
will LORAN unbedingt bis mindestens 2015 erhalten. Es hat Pläne für zwei
weitere Stationen, Straßburg bzw. Südfrankreich. Außerdem soll die
Modernisierung der norditalienischen Station unterstützt werden, eventuell
unter Verwendung des für die vormals geplante Irland-Station vorgesehenen
Antennenmastes. Österreich hat klar erklärt, an LORAN als Backup-System für die
Satellitensysteme interessiert zu sein. Besonders betont werden dabei die
niedrigen Kosten und die erprobte Technik. Ähnliches gilt für die Tschechische
Republik, sie hat mit Österreich schon über eine neue Station bei Prag
diskutiert. Deutschland hoffte, dass
LORAN auf privater Basis weiterbetrieben werden könnte und mit anderen
privaten Systemen in Wettbewerb tritt. Norwegen
ließ ebenfalls den Vertrag auslaufen. Trotz Ende des Vertrags laufen auf
Wunsch der EU überraschenderweise alle LORAN-Stationen weiter, einschließlich
der deutschen Sylt-Station. Man wartet auf die Verabschiedung des Europäischen
Radio-Navigationsplanes (ERNP).
Eine
Kette in Saudi-Arabien deckt das
östliche Mittelmeer, das Rote Meer, den Persischen Golf, den Golf von Aden,
den Golf von Oman und einen Teil des arabischen Meeres ab. China
nahm im Frühjahr 1994 ein LORAN-Netz mit 6 Sender in Betrieb. Auch Indien
betreibt seit 1994 zwei Ketten bei Bombay und Kalkutta. In Südkorea
wurden 2 Stationen einer ehemaligen Kette der US Luftwaffe modernisiert.
Neben diesen spezifischen Aktivitäten bildete sich 1992 auch in Ostasien
eine LORAN-Gruppe mit den Mitgliedern China, Japan, Korea und Rußland (FERNS,
Far East Radio Navigation
Service).
Im
Nordpazifik besteht bereits seit 1987 eine Zusammenarbeit zwischen den USA
und der UdSSR/GUS. Für die gemeinsame USA/GUS-Kette erfolgte die
Betriebsbereitschaftserklärung ebenfalls 1994. Nach Rückzug der USA aus
dieser Kette übernahm Japan Ende 1994 die Aktivitäten.
Der
Grund für den überraschenden Ausbau bzw. Erhalt des LORAN-Netzes war die
Erkenntnis der Staaten, dass die Verkehrssicherungspflicht in den eigenen
Gewässern nur durch ein zu GPS redundantes, weitgehend störungssicheres,
nicht militärisches Navigationssystem zu gewährleisten sei.
Unabhängigkeit
von GPS
Es
war für die EU nicht zu akzeptieren, dass zukünftig nicht nur alle europäischen,
kritischen Transportaktivitäten, sondern auch Mobilfunk, Stromversorgung
und andere zeitkritische Systeme allein von GPS abhängig wären. ESA,
EUROCONTROL und EU Kommission bildeten bereits im März 1998 eine High Level
Group (HLG) für Verhandlungen mit den USA über eine europäische
Beteiligung und Kontrolle bei GPS.
Da
die USA dazu nicht bereit waren, fiel am 17.Juni 1999 im EU-Ministerrat die
Entscheidung für GNSS-2, genannt GALILEO. Damit war die Definitions-Phase für
GALILEO genehmigt. Parallel fanden Gespräche mit anderen Staaten über eine
Beteiligung statt (speziell mit Rußland wegen der
GLONASS-Management-Erfahrungen und der GLONASS-Frequenzen). Erst am 26.März
2002 fiel die endgültige Entscheidung, 12 Monate später hatten sich dann
endlich auch Deutschland und Italien geeinigt. China unterzeichnete zum Ärger
der USA eine Absichtserklärung, sich mit €
200 Mio. zu beteiligen. Es war allerdings verärgert, dass ihm der Zugang
zum verschlüsselten Bereich versperrt bleiben wird. Auch mit Indien, der
Ukraine und Marokko wurden Abkommen geschlossen. Daneben haben Kanada,
Israel und die GUS Interesse an
GALILEO bekundet.
Die
Verhandlungen über die 20 Jahre währende Betreiberkonzession für das
private Firmenkonsortiums zogen sich hin bis sie 2007 endgültig platzten.
Den geäußerten Befürchtungen, dass Indien (Ideen, Software) und China
(Hardware) die großen Gewinner von Galileo sein könnten, trat die
EU-Kommission mit der Veröffentlichung (08. Dez. 2006) eines Grünbuches
entgegen.
Am
30.Okt.2000 startete China für Testzwecke seinen ersten
Navigations-Satelliten. Es soll ein GPS ähnliches System aufgebaut werden,
vorrangig für Landnavigation (Straße, Schiene).
Inzwischen
will auch Indien ein regionales Sat.-Nav. System (Indian
Regional Navigation Satellite
System, IRNSS) mit 7 Satelliten aufbauen. Es soll 2011/12 verfügbar
sein.
GALILEO
Das
System soll zu GPS kompatibel sein und es wird wie dieses aus Steuermitteln
finanziert. Die Public Private
Partnership, PPP war eine
Illusion.
Vorgesehen
sind für das System 27 plus 3 Reservesatelliten auf 3 Bahnen in 23.616km Höhe.
Die Bahnen besitzen eine Neigung gegen den Äquator von 56° (GPS: 55°,
ursprüngl. Planung 65°
und 8 Sat auf 3 Bahnen) und werden jeweils mit 10 Satelliten besetzt. Die
Umlaufzeit beträgt 14h (GPS: 12h).
Das
Meßprinzip bei GALILEO entspricht dem von GPS, es werden die Entfernungen
zu den sichtbaren Satelliten gemessen (Ranging Codes). Es sind drei
GALILEO‑Kontrollzentren (D, I, Span.) vorgesehen. Zusätzlich wird es
noch örtliche Zentren geben, die befugt sein werden, ermittelte Integritätsinformationen
zu den Satelliten zu übertragen. So soll sichergestellt werden, dass im
fertigen System immer von mindestens 2 Satelliten, höher als 25° über dem
Horizont stehend, aktuelle Integritätsinformationen zu empfangen sind.
Wie
bei GPS arbeiten alle Satelliten auf den gleichen Frequenzen, die
Unterscheidung erfolgt auch hier anhand des für jeden Satelliten
spezifischen Codes.
Von
GALILEO sollen folgende Navigationsdienste angeboten werden:
SAR‑Dienst
Er soll es erstmals zulassen, dass der Alarmauslösende eine Bestätigung
seines Alarms erhält.
Auf
Druck Frankreichs wurde das unsichere Cospas-Sarsat vorgesehen. Die deutsche
Entwicklung der Signalstruktur der INMARSAT-Seenotboje einschließlich der
Erdefunkstelle in Perth, Australien, wurde mit erheblichen deutschen
Steuermitteln unterstützt aber nicht intensiv vertreten. Inmarsat schaltete
das Seenotsystem 2006 ab.
Open Service (OS)
Er kann von jedermann kostenlos genutzt werden. Es stehen 6(!)
unterschiedliche, unverschlüsselte Signale, davon 3 ohne Daten als Ranging
Codes (Meßsignale), auf 3 Trägerfrequenzen (E5a/1176,45MHz,
E5b/1207,14MHz, und E2‑L1‑E1/1575,42MHz) zur Verfügung. Dieser
Dienst ist vergleichbar mit dem zukünftigen, modernisierten GPS mit einem
dritten Signal L5 für zivile Anwender (Block IIF und Block III Satelliten).
GALILEO wird nicht genauer sein als zukünftig GPS.
Commercial Service (CS)
Bei ihm erfolgt der Zugang über einen Service Provider, d.h. es ist eine
Anmeldung und Bezahlung Voraussetzung. Als Gegenleistung stehen 2 zusätzliche,
verschlüsselte Signale mit Ranging Code und Daten auf einer weiteren Trägerfrequenz
(E6/1278,75MHz) zur Verfügung.
Safety of Life Service (SoL)
Er ist ebenfalls kostenpflichtig. Er benutzt 4 Signale und erhält Zugriff
auf die Integritätsinformationen. Dieser zertifizierte Dienst soll mit
zertifizierten Zweifrequenz‑Anlagen arbeiten. Integrität wird sich
kostenlos mathematisch aber auch aus den dann verfügbaren 60 Satelliten
(GPS, GALILEO, GLONASS?) ermitteln lassen.
Public Regulated Service (PRS)
Er arbeitet mit 2 verschlüsselten Signalen auf zwei verschiedenen
Frequenzen (E6, E2‑L1‑E1). Dieser Dienst ist hinsichtlich Zugang
und Anwendung vergleichbar mit
dem jetzigen verschlüsselten, militärischen Anteil bei GPS (PPS mit
P‑, Y- und M‑Code).
PRS
war die Ursache einer noch nicht völlig ausgeräumten Verstimmung zwischen
der EU und den USA. Der Mißbrauch der Satelliten‑Navigationssysteme
kann eine Bedrohung der nationalen Sicherheit bedeuten. Eine typische Maßnahme
dagegen ist das Vorhalten von Möglichkeit, um in Krisensituationen die als
gefährlich angesehenen Signale (primär die offenen, zivil genutzten
Signale) zu beeinflussen.
Im
Rahmen der Modernisierung von GPS führt die USA ein neues, verschlüsseltes
militärisches Signal (M‑Code) ein. Der erste Satellit mit M-Code
wurde 2005 gestartet. Hierfür ist aber, wie für den Public Regulated
Service, das Signalband E2‑L1‑E1 vorgesehen. Die USA könnten im
Krisenfall zum eigenen Schutz zwar örtlich die zivil genutzten Teile des
Bandes stören, den für sie dann ebenfalls gefährlichen PRS‑Teil von
GALILEO könnten sie hingegen unter Gewährleistung der Sicherheit des
eigenen M‑Code nicht stören.
Am
26.Juni 2004 (Dublin) kamen USA und EU dann u.a. überein, dass
---
PRS und M-Code getrennt werden,
--- zukünftig
die zivil genutzten Signale von GPS und GALILEO eine einheitliche
Signalstruktur erhalten,
---
die unterschiedlichen geodätischen Bezüge und die Zeitsysteme
interoperabel sein sollen.
Damit
schienen US Sicherheitsbedenken ausgeräumt und die Voraussetzungen für ein
echtes Kombinationssystem GPS/GALILEO geschaffen. Inzwischen steht jedoch
eine erneute Drohung der USA im Raum. Die EU sieht für GALILEO als rein
zivilem System im Konfliktfall keine Signalveränderung oder –abschaltung
zur Nutzungseinschränkung vor. Dies soll selbst dann gelten, wenn GALILEO
in einem Krieg gegen die USA genutzt werden sollte. Die USA wollen in
solchem Fall, insbesondere wenn China am Konflikt beteiligt sein sollte,
GALILEO nicht nur reversibel stören sondern auch irreversibel (Zerstörung
der Satelliten).
Aus
dem DoD wurden darüber hinaus bereits Befürchtungen laut, dass GPS ein
sehr kostspieliges, nur noch militärisch genutztes System werden könnte,
wenn GALILEO in Betrieb sei und die GPS-Mängel nicht beseitigt würden.
Spätestens
im Juni 2006 mussten erste GALILEO‑Signale aus dem Orbit zu empfangen
sein, um die Reservierung der Frequenzen bei der ITU (International
Telecommunication Union) aufrechtzuerhalten. Der am 11.Juli 2003 in Auftrag
gegebene erste Testsatellit wurde am 28.Dezember 2005 erfolgreich gestartet.
Erste Signale wurden am 12.Jan.2006 empfangen. Der zweite Satellit sollte
2007, jetzt im März 2008, ebenfalls mit einer Soyuz‑Raketen von
Baikonur in Rußland gestartet werden.
Das
primäre GALILEO-Kontrollzentrum wird in Oberpfaffenhofen aufgebaut.
Um
GALILEO benutzen zu können, bedarf es selbstverständlich neuer
Navigationsanlagen. Für den Sportbootbereich genügt eine
Einfrequenzanlage, die lediglich die offenen Signale von GPS und GALILEO auf
dem Band E2‑L1‑E1 verarbeiten kann und möglichst geeignet sein
sollte, mängelbehaftete Signale zu ignorieren (Integrität).
Mehrfrequenzanlagen ergeben unter anderem zwar bessere
Positionsgenauigkeiten, die aber von keiner Seekarte unterstützt werden
kann. Schon die mit heutigen GPS‑Anlagen erreichten Genauigkeiten
lassen sich in der Seekarte kaum noch nutzen.
Für
die Entwicklung und Erprobung von GALILEO-Anlagen wurde bei Berchtesgaden
ein Testfeld (GATE) eingerichtet. Die GALILEO-Signale werden von Sendern auf
6 angrenzenden Bergen ausgestrahlt.
BEIDOU
oder COMPASS
Das
geplante chinesische Satelliten-Navigationssystem soll 35 Satelliten
umfassen, davon 5 geostationäre (GEO) und 30 verteilt auf 6 Bahnebenen in
ca. 25.000 km Höhe umlaufende (MEO). Ein erster MEO-Satellit, gestartet am
13.Apr. 2007, läuft in ca. 27.900 km um. Seit 2003 sind bereits 3
Geo-Satelliten gestartet worden, sie versorgen inzwischen das chinesische
Staatsgebiet. Der weitere Ausbau soll 2007 mit dem Start zwei weiterer
Satelliten erfolgte. Für 2010 ist die volle Betriebsbereitschaft
vorgesehen, aber bereits 2008 (Olympiade) die Abdeckung Chinas. Es sollen
zwei Dienste angeboten werden, ein offener kommerzieller Service und ein
abgesicherter Service. Der offene Service soll einen Fehler von ±10m
aufweisen.
China
ist bereit mit anderen Staaten beim Aufbau des Systems zu kooperieren.
Probleme mit den USA sind jedoch vorgezeichnet, vergleichbar denen, die es
bei GALILEO mit PRS gab. Nach den bisherigen Kenntnissen über die Signale
(E2 1561 MHz, E1 1589 MHz, E6 1268 MHz, E5b 1207 MHz) ist COMPASS mit
GALILEO nicht kompatibel.
Während
GALILEO sich durch Diskussionen und Streit inzwischen um 5 Jahre verzögerte,
wird an COMPASS und GLONASS gearbeitet.
Absicherung
der Satelliten-Navigation
GPS
ebenso wie das zukünftige GALILEO wird in seiner Funktionsfähigkeit von
unabsichtlichen (wie z.B.: unerkannte Satelliten-Signalmängel,
Ausbreitungsanomalien z.B. durch Sonnenaktivität, Reflexionen und
Abschattungen, Gefahr droht auch von Ultra-Wideband-Networks) aber auch
absichtlichen Störungen vermindert oder sogar verfälscht. In die Kategorie
absichtlicher Beeinflussungen fallen Manipulationen im Konfliktfall aber
auch Störungen durch Terroristen oder Hacker. Eine umfassende Verwendung
eines Backup-Systems könnte den Störanreiz vermindern. Die Störtechniken
sind bekannt, entsprechende Einrichtungen auf dem Markt (schon 1997 wurde für
$3.500 auf der Moskauer Luftfahrtschau ein GPS-Störsender angeboten). Sie
sind aber auch leicht zu bauen, Anleitungen bietet das Internet. Bauteile für
ca. $500 genügen für eine Störreichweite von ca. 200 km. Damit ließe
sich die GPS-Navigation über die Breite vieler Meeresengen, beispielsweise
des englischen Kanals oder der Elbmündung, zum Erliegen bringen. Die
Wirkung des Störsenders verbunden mit einer Verminderung seiner
Auffindbarkeit ließe sich leicht durch einen Zufallsgeber als
Ein/Aus-Schalter steigern. Die zwar kostenintensive Erzeugung eines GPS-ähnlichen
Signals würde die Störreichweite bei gleicher Leistung noch um etwa den
Faktor 10 erhöhen.
Je
umfangreicher die Anwendungen und Abhängigkeiten von GPS werden, desto größer
wird auch der Anreiz für absichtliche Störaktivitäten (vergl.
Internet-Hacker). Die weiträumigen Stromversorgungsstörungen im Jahre 2003
(14.Aug. NE-USA, 12.Aug. London, 23.Sept. Dänemark/Südschweden, 28.Sept.
Italien) hatten ihre Ursache nicht in einer GPS-Störung. Aber die
Stromverteilung, auch in Deutschland, stützt sich weitgehend auf die
Zeitinformationen von GPS. Der 11.Sept.2001 hat gezeigt, dass alles was
geschehen kann auch geschieht. In den USA gehören daher die Nutzer von
Zeit-Informationen auch zu den stärksten Verfechtern eines GPS-Backups.
Differential-GPS
(DGPS, Oberbegriffe: Ground-Based
Augmentation System, GBAS
aber auch Local-Area Augmentation
System, LAAS) war der
erste Ansatz zur partiellen Absicherung von GPS. Von einer Referenz-Station,
werden international standardisierte GPS-Korrekturen ermittelt und
ausgesendet. Die Verwendung der Korrekturen in der Bordanlage ergibt in
einem begrenzten Gebiet um die Referenz-Station einen auf etwa ±3m
verminderten Fehler. Viel wichtiger ist aber, dass sich die Integrität von
GPS verbessert, d.h. es wird rechtzeitig vor an Bord nicht erkennbaren Mängeln
der Satelliten-Signale gewarnt. Der geringe Positionsfehler von ±3m ist für
die Navigation ohnehin nicht erforderlich, schon ±13m
erfordern erhöhte Aufmerksamkeit, da viele Seekarten diese
Genauigkeit nicht unterstützen.
Inzwischen
gibt es in Europa ca. 160 DGPS-Sender, sie nutzen die ehemaligen
Funkfeuerfrequenzen. Insgesamt wurden in über 30 Ländern DGPS-Stationen
gebaut oder haben ihren Betrieb bereits aufgenommen. Die Nutzung ist
kostenlos. Die US Coast Guard erklärte am 15.März 1999 ihr DGPS für voll
verwendungsfähig. Eine Abdeckung der gesamten USA mit DGPS (Nationwide DGPS,
NDGPS) besteht inzwischen. Infolge veränderter Zuständigkeiten drohte
NDGPS jedoch im Oktober 2007 das Ende, was zu einem erhöhten Druck für den
Fortbestand von LORAN (eLORAN) sorgt. Auch in Deutschland entstanden 5 zusätzlicher
DGPS-Stationen (Zeven/Niedersachsen, Koblenz, Iffezheim/Baden-Württemberg,
Bad Abbach/Bayern, Mauken/Oberelbe/Sachsen-Anhalt). Sie sollen die Binnengewässer
abdecken, mit dem Nebeneffekt, dass sie das gesamte Bundesgebiet versorgen.
Es
gibt daneben mindestens ein privates, gebührenpflichtiges globales DGPS (GreenStar)
der Firma John Deere.
Nach
erfolgreichen Versuchen mit einem geostationären
INMARSAT-Nachrichten-Satelliten, werden jetzt von 3 Satelliten (15,5°W /
PRN120, 21,5°E / PRN124, 25°E / PRN126) Korrekturen für GPS und Warnungen
bei Störungen verbreitet. Dieses als GNSS-1 oder EGNOS
(European Geostationary Navigation Overlay
Service) bezeichnete System erlangt am 28.Juli 2005 die Initial
Operationel Capability (IOC). Es deckt Europa, Atlantischen Ozean, Afrika
und Mittleren Osten ab. Als Betriebsdauer waren 5 Jahre mit der Möglichkeit
einer Verlängerung auf 10 Jahre vorgesehen. Das System ist dem
amerikanischen Wide Area Augmentation System,
WAAS (Satelliten auf 133°W / PRN135 und 107,3ºW / PRN138)
vergleichbar und sollte, wie dieses, primär der Luftfahrt dienen.
Inzwischen wird es aber auch erfolgreich in anderen Verkehrsbereichen
angeboten. Auch für den Sportboot-Bereich gibt es entsprechende Anlagen.
Ähnliche
Entwicklungen werden auch von Kanada (CWAAS), China (Satellite Navigation
Augmentation System, SNAS) und Indien (GAGAN, 1 Sat. 64ºE / PRN127)
betrieben.
Das
Funktionsprinzip dieser satellitengestützten Differential-Systeme (Space-Based
Augmentation System, SBAS)
unterscheidet sich von den erdgebundenen DGPS (GBAS).
Beiden gemeinsam ist jedoch, dass sie bei Ausfall von GPS nutzlos sind.
Die
Struktur der abgestrahlten Signale wurde genau wie bei DGPS international
genormt. Es sind auch hier Referenzstationen beteiligt und zwar eine
Vielzahl. Die Verteilung der Informationen an die Nutzer erfolgt über
geostationäre Satelliten. Die Bezeichnungen für die beteiligten
Einrichtungen bei den verschiedenen SBAS sind nicht einheitlich, obwohl ihre
Aufgaben identisch sind.
Nachfolgend
werden zur Erklärung die Bezeichnungen von EGNOS benutzt.
Über
das Versorgungsgebiet sind zahlreiche Reference
and Integrity Monitoring Stations
(RIMS) verteilt. Von ihnen werden die Entfernungsfehler zu den jeweils
sichtbaren Satelliten ermittelt. Sie werden jedoch nicht als Korrekturen
direkt an die Nutzer verteilt. Statt dessen werden sie in einer zentralen
Kontrollstation, Mission Control Center
(MCC), verarbeitet. Davon gibt es ebenfalls zur Sicherheit mehrere, es ist
jedoch nur jeweils eine aktiv. Die verschiedenen Fehleranteile des
Satelliten-Signals arbeitet man dort heraus. Uhren-, Bahndatenfehler können
dabei dem jeweiligen Satelliten zugeordnet werden, während der Ionosphären-Ausbreitungsfehler
ortsabhängig ist. Er wird für die Punkte eines Gitternetzes berechnet,
dessen Größe sich aus der geographischen Verteilung der RIMS ergibt.
Dieses mit Werten besetzte Netz bestimmt das Versorgungsgebiet. Ein weltweit
gültiges Gitternetz wurde bereits definiert, die Punktabstände betragen
zwischen 55°N
und 55°S
jeweils 5°
in Breite und Länge, in höheren Breiten bis 75°
erhöht sich der Abstand auf 10°.
Abhängig von der Geschwindigkeit mit der sich die verschiedenen Fehler ändern,
erfolgt die Aufdatierung der Korrekturen alle 1 bis 5 Minuten. Sie werden
von Erdestationen, Navigation Land Earth Station (NLES, je
2 für jeden Geo-Sat.), zum geostationären Satelliten (positioniert 36.000
km über dem Äquator) übertragen.
Alle
Geo-Satelliten geben die Informationen in einem genormten Datentelegramm an
den Nutzer weiter. Er soll aus Sicherheitsgründen jeweils die Signale
zweier Geo-Satelliten empfangen können. Die GPS-Anlage des Nutzers
korrigiert dann Uhren-, Bahndatenfehler der benutzten GPS-Satelliten direkt.
Die empfangenen Ausbreitungskorrekturen der zur eigenen Position nächstgelegenen
Gitternetzpunkte werden gemittelt. Das Ergebnis dient dann dazu, das im
GPS-Empfänger benutzte Ionosphären-Ausbreitungsmodel zu verbessern. Ohne
diese Korrektur verwendet der GPS-Empfänger ein globales, von den
GPS-Satelliten etwa wöchentlich aufdatiertes Ausbreitungsmodel, das keine
zeitlich und/oder örtlich begrenzt auftretenden Unregelmäßigkeiten berücksichtigen
kann, wie sie beispielsweise Sonnenaktivitäten, der neue Zyklus begann
gerade, erzeugen. Der Gewinn des SBAS-Korrekturverfahrens ist ein auf etwa ±3
m verminderter Standortfehler.
Da
von den Referenzstationen die GPS-Satelliten auch auf Signalmängel
beobachtet werden, kann gegebenenfalls innerhalb von 6 s
(Luftfahrtforderung) eine entsprechende Warnung der Nutzer erfolgen.
Alle
Informationen werden von den Geo-Satelliten auf der gleichen Frequenz
(1575,42 MHz) ausgestrahlt, die auch für das zivil nutzbare GPS-Signal L1
verwandt wird. Ein zusätzlicher Empfänger, wie er beim bodengestützten
DGPS erforderlich ist, entfällt daher. Hinzu kommt, dass auch die Struktur
des Signals ähnlich der des GPS-Signals gewählt wurde. Dadurch können die
geostationären Satelliten wie zusätzliche „GPS-Satelliten“ auch für
die Standortbestimmung herangezogen werden. Wegen dieser Zusatzfunktion
werden sie von den Referenzstationen wie die GPS-Satelliten beobachtet und
ihre eventuell fehlerhaften Daten korrigiert bzw. ihre Funktion
„GPS-Satellit“ abgeschaltet, ohne dass davon die Übertragung der
Korrekturdaten und Warnungen beeinflußt sein muss. Die Geo-Satelliten
unterliegen darüber hinaus aber ähnlichen Beschränkungen wie die
GPS-Satelliten, ihre Signale können abgeschattet werden.
Die
GPS-Ergänzung durch SBAS hat drei Aspekte:
1) Integritätsgewinn durch schnelle Warnung bei vom Nutzer nicht
erkennbaren Signalmängeln einzelner GPS-Satelliten,
2)
Verminderung des Standortfehlers durch Verbesserung des
Ausbreitungsmodels,
3)
Erhöhung der Satellitenanzahl für die Standortbestimmung.
WAAS
besitzt seit dem 10.Juli 2003 für die Luftfahrt den Status Initial
Operational Capability (IOC). Für bodengebundene Anwendungen kann es voll
benutzt werden.
Es
gibt daneben noch einige firmeneigene DGPS-Netze z.B. von Thales, Racal,
Fugro, die allerdings nur gegen eine Gebühr genutzt werden können. Weitere
Stützungsverfahren mittels Satelliten sind angedacht.
Es
darf allerdings nicht übersehen werden, dass im Konfliktfall auch die
Wirksamkeit der Differential-Korrekturen durch Manipulationen an GPS beeinträchtigt
werden kann! Bei Ausfall von GPS ist
jede Form eines Differential-GPS ohnehin völlig nutzlos. DGPS bietet
auch keinen Schutz gegen örtliche Störsender. Es müßte also immer
angestrebt werden, ein zweites, unabhängiges Navigations-Verfahren zur Stützung
heranzuziehen.
Ein
anderes Stützungsverfahren plant Japan begrenzt auf sein Territorium. Im
Rahmen des Multi-Function Transport
Satellite (MTSAT, 2
GEO-Sat. 140ºE / PRN129 und 145ºE / PRN137, Nutzungsfreigabe Sept. 07)
wurden im April 2003 $461 Mio. (insgesamt $1,6 Milliarden für 12 Jahre) für
die Entwicklung eines Quasi Zenith Satellite System
(QZSS) genehmigt. Mit den vorgesehenen 3 Satelliten (1. Start 2008),
die zu GPS identische Signale (L1, L2C, L5) senden werden, soll die
Positionsermittlung in Tälern und städtischen Häuserschluchten verbessert
werden.
Als
redundantes, terrestrisches Verfahren zu GPS kristallisierte sich LORAN
heraus, zumal es in modifizierter Form Genauigkeiten vergleichbar GPS
erreicht. Selbst die USA hoben das geplante Betriebsende ihrer LORAN-Ketten
ohne Angabe eines neuen Termins auf. Die nordeuropäischen Ketten werden auf
Wunsch der EU z.Z. ebenfalls noch weiter betrieben. Auch aus der GUS wurde
bekannt, dass dort die LORAN-Ketten neben dem eigenen
Satelliten-Navigationsverfahren GLONASS in Betrieb bleiben sollen.
Das
nordeuropäische LORAN-Netz (NELS) besaß eine hervorstechende Besonderheit:
alle 4 Ketten waren untereinander synchronisiert. Inzwischen modernisieren
die USA ihre Ketten mit dem gleichen Ziel. Damit wird die strenge Verbindung
eines Hauptsenders mit seinen 3 bis 4 Nebensendern bei der Navigationslösung
weitgehend aufgehoben; es kann eine beliebige Kombination der verschiedenen
Sender für die Positionsbestimmung herangezogen werden. Da die Netze nicht
nur unter sich, sondern auch mit GPS synchronisiert sind, können
Navigationsanlagen gebaut werden, die beide Verfahren gleichzeitig nutzen.
Jeder LORAN-Sender wird hierbei als zusätzlicher, "Pseudo"-GPS-Satellit
angesehen. Diese Methode gestattet es, Verfahrensmängel sowohl bei LORAN
als auch bei GPS zu erkennen, dies wäre bei Nutzung nur eines Verfahrens
nicht möglich. Diese Entwicklung beruht auf deutschen Studien (BMVtg
Bundesministerium für Verteidigung
, WSD Nord)
Die Techn. Universität Delft entwickelte außerdem eine Methode, das
LORAN-Signal (100 kHz) mit DGPS-Korrekturen zu modulieren. Dies als EUROFIX
bezeichnete Verfahren wurde auf den
Stationen Sylt, Bø, Værlandet (Norw.) und Lessay (Frankr.) installiert.
Die Korrekturen ergeben GPS-Positionsfehler von ±3m (95%) in einer
Entfernung von 400km; auch in Gebirgstälern (Alpen, 1000km Entfernung) und
Häuserschluchten wurde die volle Funktionsfähigkeit nachgewiesen. Bei
vollständigem Ausbau wären in vielen Gebieten mehrere EUROFIX-Stationen zu
empfangen. Dadurch können zusätzlich statistische Methoden zur
Fehlererkennung eingesetzt werden, ähnlich wie es bei GPS mit mehr als 4
brauchbaren GPS-Satelliten möglich ist. Zusätzlich könnten in Nordeuropa
die DGPS-Stationen eingespart werden. In den USA und Rußland durchgeführte
Untersuchungen ergaben dieselben guten Ergebnisse. Die USA arbeiten im
Rahmen ihrer LORAN-Modernisierung an einem zu EUROFIX ähnlichen Verfahren
eLORAN. In Saudi-Arabien werden die LORAN-Sender mit EUROFIX ausgestattet.
Auch von der englischen Seezeichenverwaltung wird eLORAN für Europa
gefordert. Sie schloß einen 15 Jahresvertrag mit VT Communication zum
Betrieb von eLORAN. Während der intern. Sat.-Nav.-Tagung GNSS 07 in Genf
verteilte die Seezeichenverwaltung den englischen Radio Navigation Plan in
dem eLORAN ein vorrangiger Backup-Kandidat der elektronischen Navigation (eNavigation)
ist.
Parallel
zu den ausgestrahlten EUROFIX-Signalen wurde die Entwicklung preiswerter
Empfängerbausteine gefördert. Die EU stellte Mittel im Programm "Integrated
Ship Control" bereit. Das GAUSS-Komitee (Global
Augmentation for Satellite
Systems) erarbeitete unter
deutscher Leitung mit namhaften internationalen Fachleuten die IMO
Spezifikationen für Frequenznutzung und integrierte Empfangsanlagen.
Neben
der Verminderung des GPS-Fehlers auf ca. ±3m und des auch hier vorhandenen,
viel wichtigeren Integritätsgewinnes ist zusätzlich eine Verbesserung bei
LORAN möglich. LORAN besitzt, wie jedes Navigationsverfahren, systematische
Fehler, hier bedingt durch unterschiedliche Ausbreitungsgeschwindigkeiten.
Die Korrektur der Signalausbreitung über See vom Sender zum Empfänger wird
durch den gut erfaßbaren Secondary Phase Faktor (SF)
berücksichtigt. Sind jedoch vom Signal auch Landgebiete zu überbrücken,
über denen die Ausbreitungsgeschwindigkeiten sehr unterschiedlich sind, so
bedarf die Positionsbestimmung einer weiteren Korrektur, dem Additional Secondary
Phase Factor (ASF). Dieser zeigt eine ausgeprägte Abhängigkeit vom Empfangsort.
Mit EUROFIX/GPS lässt sich erstmals jederzeit und laufend die
Gesamtkorrektur ermitteln (SF zuzüglich ASF), quasi als Differenz zwischen
den Positionen aus dem reinen LORAN und dem EUROFIX-DGPS. LORAN, auf diese
Weise laufend kalibriert, weist bei Ausfall von GPS/DGPS einen Fehler von
ca. 20m auf. Mit diesem Fehler ist es hervorragend als kurzzeitige Redundanz
zu GPS geeignet.
LORAN
hat als Stand-Alone-System, wie es vor 20 Jahren genutzt wurde, allerdings
keine Bedeutung mehr. Im zukünftigen Navigations-Verfahrens-Mix
wird das Global Navigation Satellite System die primäre Komponente sein.
Da
in naher Zukunft Satelliten-Verfahren nicht sämtliche Anforderungen der
Nutzer erfüllen können, sollte LORAN als Stützung, insbesondere aber als
Integrationsbestandteil eines robusten Navigationssystems, dienen. Die Integration sollte dabei
auf der Nutzerebene, d.h. in der Navigationsanlage erfolgen.
Dieser
Tatbestand wurde dem BMVBS (vorm. BMVBW) offenbar inzwischen ebenso wie das
Gefährdungspotential bei GPS und GALILEO bewußt, warum sonst würde man
Sylt ohne festen Abschalttermin
weiterbetreiben lassen. Nur Aktivitäten für Reaktionen, wie
Havarie-Kommando oder Seeunfalluntersuchungsbehörde genügen nicht, so
notwendig sie auch sind. Das Schicksal des europäischen LORAN-Netzes,
selbst in modifizierter Form, als Ergänzung und Sicherung der
Satelliten-Navigation ist aber weiterhin unsicher. Gleiches gilt für die
USA trotz der LORAN-Modernisierung.
In
Diskussionen über LORAN wird immer wieder übersehen, dass es sowohl
senderseitig als auch empfängerseitig in den letzten Jahren eine enorme
Fortentwicklung gegeben hat, es kann GPS ersetzen in Gebieten mit
Sichtbehinderungen zu den Satelliten; EUROFIX (als DGPS mit
Integrity-Information) könnte ohne weiteres die Zahl der DGPS-Stationen mit
den ehemaligen Funkfeuerfrequenzen reduzieren. Verglichen mit den Geldern für
die Entwicklung und den Aufbau von EGNOS und GALILEO sind die Kosten für
eine europaweite Erweiterung von LORAN und den Betrieb ein Taschengeld.
Auch
kombinierte Navigationsanlagen für GPS und GLONASS werden bereits
angeboten, um Mängel des einen Verfahrens durch das zweite ausgleichen zu können.
Die Methode hat ihre Brauchbarkeit bewiesen, hängt aber von der unsicheren
Zukunft von GLONASS ab.
Ebenso
wird es kombinierte GPS/GALILEO-Anlagen geben, nicht nur zur gegenseitigen
Stützung sondern auch zur Verminderung des Positionsfehlers.
Es
darf aber nicht verkannt werden, dass die Kombination zweier
Satelliten-Verfahren, die im gleichen Frequenzbereich und mit etwa gleicher
Leistung arbeiten, auch sehr einfach simultan gestört werden können, im
Gegensatz zur Kombination LORAN/GNSS.
Eine
in GPS selbst begründete Sicherungsmöglichkeit stellt RAIM
(Receiver Autonomous Integrity
Monitoring) dar. Bei einem Überangebot an nutzbaren GPS-Satelliten,
augenblicklich sind bis zu 31 statt 24 aktiv, wird vom Empfänger über
mathematische Methoden auf mängelbehaftete Satelliten-Signale rückgeschlossen
und diese für die Positionsberechnung nicht benutzt. Sind jedoch die
Signale von mehr als einem Satelliten fehlerhaft, kann es Probleme geben.
Diese Technik ist für zulassungspflichtige GPS-Anlagen inzwischen
vorgeschrieben. Sportboot-Anlagen sind nicht zulassungspflichtig und verfügen
bisher noch nicht über diese Technik.
ROYAL
INSTITUTE
OF
NAVIGATION
"NAVIGATION CONFERENCE 02"
(GNSS
VULNERABILITY, London, 5-7 November 2002)
Am
Ende der Konferenz wurde folgende Resolution verabschiedet:
In order to insure that GALILEO can contribute to a robust global navigation and timing infrastructure, this conference strongly recommends that European Administrations recognise the key findings of the US Volpe Report, the NAV 02 proceedings and other studies of the significant vulnerability of GNSS to loss of signal, interference and jamming. The conference noted that many of these concerns apply to GALILEO as well as GPS.
The
Volpe Report identifies the need to ensure that appropriate and adequate
alternative systems are maintained as required for the use by maritime,
aeronautical and land navigators, as well as for timing and telecommunications
applications.
An
Action Plan should be formulated as a matter of urgency to address this issues.
This should be used as an input to the European Radionavigation Plan.
Auch
auf allen folgenden nationalen und internationalen Fachkonferenzen, an denen
der Verfasser teilnahm, wurde ungeteilt die gleiche Ansicht vertreten.
Fazit:
Als
Schlußfolgerungen ergeben sich:
1)
Es sind zwei Zeitabschnitte
unterscheidbar:
a)
bis zur Betriebsaufnahme eines zivil kontrollierten
Satelliten-Navigationssystems (GALILEO 2013?) oder -Überwachungsverfahrens
b)
nach Betriebsaufnahme des zivilen Systems.
2)
Folgende Veränderungen sind
in den Zeitabschnitten zu erwarten:
a)
GPS kann benutzt werden, wegen fehlender Integrität sollte parallel jedoch
aus Sicherheitsgründen ein redundantes Verfahren mindestens aber GBAS oder
SBAS eingesetzt werden.
LORAN-C
kann bis auf weiteres integriert mit GPS als Backup zu GPS dienen.
Differential-GPS
und/oder EUROFIX/eLORAN werden ausgebaut
b)
Ein hoffentlich international verwaltetes und betriebenes
Satelliten-Navigationssystem (GNSS) oder Sat.-Nav.-Überwachungs- bzw. Ergänzungsverfahren
wird den Betrieb anderer Funknavigationssysteme dann bei vielen aber nicht
allen Anwendungen überflüssig machen.