Trick-Siebzehn an Bord (6)
die ewige Frage: Wieviel Kette ist schon draußen? (6)
gesehen auf der französischen Fahrtenyacht ANACRUSE
Wer hat im Segelkurs nicht die Frage gelernt: "Wieviel
Kette stecken Sie auf vier Meter fünfzig Ankergrund"? Und die falsche
Antwort dazu: "Dreifache Wassertiefe"?
Tatsächlich ist es richtig, sich bei der Wahl der
Kettenlänge nach einer Reihe von Faktoren zu richten, nämlich Wassertiefe,
Wind, Schwell, Grundbeschaffenheit, Schwojkreisgröße und so fort. Doch was
hilft es, wenn der Rudergänger nach sorgfältiger Abwägung dieser Fragen gar
nicht weiß, wieviel Kette draußen ist. Denn häufig herrscht nach dem
Kommando: "Lass fallen Anker" große Ratlosigkeit, wenn die Kette anfängt
auszurauschen. Dazu sollte man ja den Anker mit der Maschine reinfahren, die
Kette nicht auf einen Haufen schmeissen. Dazu muß man wissen,
wann der Anker den Grund erreicht hat (Vergleich: Echolot gegen Kettenlänge).
Die besten Ankerwinden haben eine Anzeige der abgelaufenen
Kettenlänge. Oder "Künstler" basteln sich mit
einem Fahrradtacho eine Anzeige. Wenn nicht, dann muss die Kette farbig gekennzeichnet sein - und
der Mann vorne am Anker, der ja nicht unbedingt zur Stammmannschaft des Yacht
gehören muss, sollte die Kennzeichnungen erkennen können. Auf dieser Yacht
befindet sich die "Zeichenerklärung" unter dem Deckel für die
Ankerlast - einfach und zweckmäßig. Dabei ist es gleichgültig, ob man die
Meinung vertritt, die Farben hätten sich nach einem althergebrachten Code zu
richten oder man wählt die Kennzeichnung danach aus, was man eben für Farben
überhaupt zur Verfügung hat.
Man kann die Kette mit Bändsel, Lederschleifen oder
ähnlichem kennzeichnen. Allen diesen Methoden ist gemeinsam, dass Sie nicht
lange halten. Die Kettennuss zerstört üblicherweise schon nach kurzer Zeit
Bändselzeugs, was außerdem den Nachteil hat, dass man schon
"schnell" schauen muß, wenn man es beim Ausrauschen der Kette
erkennen will. Auch Farben, seien sie noch so liebevoll zu Saisonbeginn gemalt,
bleiben nicht lange auf der Kette, jedenfalls nicht deutlich sichtbar. Mag die
Haftung auf verzinkten Ketten noch einigermaßen erträglich sein, so hat man
bei den modernen Niro-Ketten kaum Chancen auf längere Haftung. Hier zeichnet
sich eine patente Lösung ab. Auf der THALASSA wurde die
WASI-Nirokette mit flexiblen Kunststoffeinsätzen (siehe Katalog von
A.W.Niemeyer) ausgestattet, wobei der eigentliche "Einbau" nur wenige
Minuten mit dem Schraubenzieher gedauert hat. Bis jetzt ist bei mehreren
Ankermanövern mit dem elektrischen Spill keiner der Einsätze verlorengegangen.
Scheint also zu halten. Ich hab die Ankerkette mit folgenden Farben,
entsprechend den erhältlichen, gekennzeichnet: Weiß- Blau - Grün - Gelb -Rot!
Die exakte Gesamtlänge der Kette hab ich übrigens mittels den
Umdrehungen der Kettennuss ermittelt. Die Farb-Reihenfolge werde ich unter den
Ankerkasten-Deckel schreiben - für Badegäste. Für
mich reicht eine Eselsbrücke: "Bayern - Verkehrsampel (bei Rot
stopp!)"
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