Trick-Siebzehn an Bord (89)
haltbare
und auffällige Ankerkettenmarkierung
In der Praxis erprobt von
Norbert, Skipper der Sturmvogel
Beim
Langfahrtsegeln gehört das Ankergeschirr zu den wichtigsten
Ausrüstungsgegenständen. Es wird sicher viele Tage mehr benutzt als das
Großsegel. Umso wichtiger ist es, den Anker immer kontrolliert einzusetzen.
Hier hilft der Trick des über Jahrzehnte erfahrenen Blauwasserseglers Norbert:
Jahrelang habe ich jährlich ein-bis zweimal meine Ankerkette farblich markiert.
Mal mit Lack aus der Sprühdose, mal mit dem Pinsel.
Gehalten haben diese Markierungen nie besonders lange, denn für viele Fahrtensegler auf Reise ist Ankern ja die Regel und Marinas eher die Ausnahme.
Das Anmalen war immer mit viel zusätzlicher Arbeit wie säubern der Flächen, abdecken des
Untergrundes, warten bis die Farbe trocken war etc. verbunden.
Dann hatte ich plötzlich die Idee, die Markierung einfach mal mit Bändseln zu probieren, nach den ersten zehn Metern ein Bändsel, nach 20 Metern 2 und so fort bis nach 40 Metern 4 Bändsel eingebunden wurden.
Weil ich bis dahin selten mehr als 40 Meter Kette stecken musste, habe ich für die 50 Meter
Markierung wieder nur ein Bändsel genommen. 60 Meter dann wieder 2 und bei 65 Metern war dann
Schluss.
Nun waren die Bändsel auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Schnell verschlissen und verschmutzt, meist grau wie die Kette.
Rauschte dann die Kette mal schnell raus, waren die Markierungen schlecht erkennbar und ruck-zuck waren anstatt der 30 Meter auch mal 40 draußen.
Dann habe ich umgestellt auf, ja wie nennt man dieses Material eigentlich? Wird hauptsächlich für LKW-Planen verwendet. Ist wohl ein PVC-Material mit Gewebeeinlage und ist in verschiedenen Farben erhältlich und unverwüstlich.
Ich habe mich für die grell-gelbe Farbe entschieden und das war genau die Richtige!
Seitdem keine Probleme mit dem Erkennen der Kettenkettennusslänge mehr! Selbst wenn die Bändsel schon verschmutzt und gealtert sind, das Grellgelb scheint immer noch durch!
Die Bändsel oder Streifen sind ca. 20 cm lang und 5 mm breit und werden mit einem Doppelknoten nach Hausfrauenart in die Kettenglieder eingebunden.
Das Material ist so robust, dass man die Knoten ordentlich festziehen kann und dann sind diese fast wie verschweißt.
Bis heute hat sich noch nie ein Knoten von selbst gelöst!
Als Abstand haben sich 5-6 Kettenglieder als gut erwiesen, ist aber unkritisch weil ja niemand mit dem Maßband nachmessen würde, ob genau 30
Meter oder 30, 50 Meter draußen sind. Zudem war etwas mehr Kette ja noch nie verkehrt.
Auf folgendes möchte ich noch hinweisen:
Als ich vor 17 Jahren die original Lofrans Panther Ankerwinde gegen gleiches Fabrikat, aber Model Tiger, austauschte, war auf der Neuen eine
Kettennuss wie bestellt für "Kette 10 mm kurzgliedrig kalibriert", montiert.
Auffallend war, dass die Kettenglieder haargenau in die Kettennuss passten, was bei der Alten nicht der Fall war.
Erste Versuche zeigten dann, dass die Kette unter Last zum Springen über die Nuss neigte. Daraufhin habe ich schnell die alte
Kettennuss, die ansonsten baugleich mit der Neuen war, wieder eingesetzt. Diese alten Lofrans-Kettennüsse waren so konzipiert,
dass sowohl, von mir ausprobiert, 3/8 Inch, 8 mm,
10 mm kurzgliedrig, 10 mm BBB als auch 10 mm High-Test völlig problemlos verwendet werden konnten. Wahrscheinlich läuft auch noch 12 mm über die
Nuss, von der Bauform her durchaus möglich.
Schade, dass diese "Universalnuss" nicht mehr hergestellt wird.
Wechselt man heute die Kette, und bekommt nicht die passende Kette für die vorhandene
Nuss, ist der Kauf einer neuen und teuren Kettennuss angesagt.
Hat man nun so eine solche Kettennuss, die nur wenig oder keine Toleranz zuläßt,
muss man ausprobieren, ob die eingebundenen PVC-Bändsel nicht zu dick sind oder
gegebenenfalls die Bändsel anders einbinden damit die Kette sauber läuft.
zur
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