Trick-Siebzehn an Bord (62)
die
400-Meilen-Sitzecke
erfolgreich praxisgetestet auf der CHEZ NOUS
Der deutsche Skipper Klaus ist mit seiner Stahlketsch
CHEZ
NOUS,
einer Feltz-Yacht, seit 16 Jahren unterwegs. Da sammelt sich einiges an
Erfahrung an und so ist seine Yacht eine Fundgrube für Trick-Siebzehn.
Dass die Yacht ein Schiff zum Leben, nicht nur zum Segeln ist,
erkennt man an der gemütlichen Sitzecke auf dem Achterschiff. Zwei
Teak-Holzbänke umrahmen einen Klapptisch. Und gerade diese beiden Bänke sind
der Trick! Wieso?
Skipper Klaus schmunzelt: "Ich habe es dick, auf langen
Strecken jede Menge Plastikkanister an Deck festzubändseln, damit ein
Extra-Vorrat an Diesel für die Kalmen vorhanden ist".
Schon der puritanische Fahrtensegler Erik Hiscock, der keinen
Hehl aus seiner abgrundtiefen Abneigung gegen den "Hilfsmotor" an Bord
kundgetan hat, deckte sich trotzdem für die erwarteten Flauten in den Doldrums mit
Extradiesel in Kanistern ein. Und heute, wo Blauwassersegler den Diesel
längst als jederzeit bereite Hilfe durch windschwache Gegenden ansehen, ist es
durchaus üblich, einen Extravorrat von Diesel in Kanistern einzukaufen und
diese - an Deck - mitzuführen - siehe hier.
Dies mag dem einen oder anderen gefallen oder nicht, es ist jedenfalls besser,
als in glühender Hitze tagelang in einer Flaute herumzuliegen.
"Warum",
so fragte sich Klaus, "soll ich aber das Notwendige nicht mit dem
Nützlichen verbinden?" Warum müssen es unbedingt Plastikkanister sein,
die ich an Deck festzurre. Wo ich doch ohnehin eine Sitzgelegenheit fürs
"Cockpit" brauche. Die Antwort auf diese Frage ergab sich für Klaus
dann ganz logisch. Vom örtlichen Schreiner ließ sich Klaus ein paar
Teakholzlatten zuschneiden und bastelte sich selbst zwei Kisten zusammen, genau
in der Größe, die eine gemütliche Sitzbank haben muss. Und in diese Bank
baute er je einen 200-Liter-Alutank, den er sich per Versand von Westmarine in
den USA kommen ließ.
Bei
optimaler Ausnutzung der Tanks ergeben die "Sitzbänke" Platz für
ungefähr 400 Liter Extra-Kapazität Diesel, die - so ganz über den Daumen -
400 Seemeilen flautenmotoren ermöglichen. Um diese Menge in Kanistern zu
stauen, müssten an Deck an die 15 bis 20 Kanister festgebändselt werden. Und
bequemer ist es allemal, Diesel aus den zwei "Sitzbänken" via kleiner
Motorpumpe aus dem Baumarkt in den Haupttank zu transportieren, als ihn aus
Kanistern einzuschenken.
Wem diese Idee wegen des zusätzlichen Decksgewichtes nicht
gefällt, möge bedenken, dass mit einzelnen Kanistern das gleiche Problem
besteht, nur kann man da drauf nicht genüsslich sitzen und abends, wenn die
Yacht Richtung andere Ozeanseite tuckert, seinen Sundowner genießen.
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