Trick-Siebzehn an Bord (46)
Enter- statt Boots-Haken
Entdeckt und ausprobiert von Kerstin und Hans auf der CINDERELLA
Warum
sind wir da nicht eher draufgekommen? Jahrzehnte lang hat uns der Bootshaken
gereicht, um eine Boje aufzufangen, auch schon mal, um den über Bord gegangenen
Badeanzug zu "retten", und viele Dinge mehr. Doch in den letzten
Jahren ist uns immer wieder passiert, dass der Bootshaken (oder unsere Arme) zu
kurz waren, um die an der Boje befestigte Festmacherleine aufzunehmen. Die
Erklärung sollte einleuchten: Unsere Yachten sind einfach immer größer
geworden. Vor ein paar Jahrzehnten waren auch Langfahrtyachten so klein, dass
man eine Boje schon ganz gut mit den Händen fischen konnte (wenn man sich aufs
Vorschiff gelegt hatte), später war das Vorschiff schon so hoch, dass man die
Bojenleine nur noch mit dem Bootshaken erreichen konnte. Und damit war aber das
Problem des Anlegens noch lange nicht erledigt. Denn, wenn das Schiff noch ein
wenige Restfahrt hatte, dann wurden die Arme länger und länger und nicht
selten plumpste der Bootshaken dann auch noch ins Wasser, wenn es vorher nicht
gelungen war, die Festmacherleine zu belegen. Das Bojenmanöver war versaut.
Von
den Fischern in Thailand abgeschaut haben Kerstin und Hans eine patente Methode,
statt des Bootshakens in solchen Fällen einen "Enterhaken" zu
verwenden. Die Methode ist dort so vebreitet, dass es diese Eisenhaken sogar in
Nirosta in den Fisch-Zubehör-Läden zu kaufen gibt. Kerstin und Hans waren
immer wieder verblüfft, wie zielsicher die Fischer auf eine Entfernung von ein
paar Meter, wo also der Bootshaken längst nicht mehr ausreichen würde, eine
Leine aus dem Wasser aufnehmen konnten: Den Bootshaken mit einer Leine dran
über die im Wasser treibende Trosse geworfen und schon konnte man sie an Deck
verholen. Und wenn noch Fahrt im Schiff sein sollte, kann man den Enterhaken ja
mit seiner Leine auch für einen Moment belegen.
Dies
ist nur ein Einsatzzweck des Hakens, weitere sind denkbar. Wenn zum Beispiel
eine Leine auf einen leeren Steg ohne Poller oder sonstige
Befestigungsmöglichkeit ausgebracht werden soll - ohne einen Mann abzusetzen
wohlgemerkt - dann kann der über den Steg geschleuderte Niro-Haken helfen oder
vor allem, wenn es darum geht, das Ankergeschirr von benachbarten Booten zu
klarieren, ist der Haken ideal, um eine Kette zu unterfangen oder zeitweise
anzuheben, um die zweite Kette auszufädeln. Oder, um einen über Bord
gegangenen Gegenstand aufzufischen. Oder...
Der Bootshaken aber wird durch den Enterhaken nicht in den
Ruhestand geschickt. Den braucht man, wenn der Haken untauglich wäre, zum
Beispiel zum Abhalten, zum Übergeben von Gegenständen auf ein anderes Schiff
oder auch dann, wenn es um Menschen geht, denn dann wäre der Niro-Haken zu
gefährlich, auch wenn seine Flunken-Enden - im Gegensatz zu den echten
Enterhaken - abgestumpft sind.
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