Ich hab' da mal ne Frage - for Ladies only (04)


Sybille

Sybille Uehr, SY SUBEKI

Erste Schritte auf einem Boot machteSybille mit Ihrem Mann Christian , als sie 1968 mit einer geborgten Jolle auf dem Dach und einem Handbuch „So lerne ich Segeln“ gen Dänemark in Urlaub fuhren. So vom Segelvirus infiziert, lernten sie richtig Segeln und erwarben die ersten Segelscheine und holten Erfahrungen auf gecharterten Booten in der Ostsee. Inzwischen waren ihre drei Mädchen geboren und das Schiff musste deutlich größer als die angestrebten 27 Fuß sein. 1985 leisteten sie sich ihr erstes Boot, einen Hanseaten 33 Racing mit 15 Segeln und doppelten Backstagen. Das hat dann richtig Spaß gemacht und  die ganze Familie hat die nächsten 13 Jahre voll mitgezogen. 1997 kauften sie dann ihre Sun Odyssee 42,2 die sie um die Welt getragen hat. Sybilles Statement könnte ein Patentrezept für das Funktionieren einer Ehe auf einem Segelschiff sein:

"Da Christian und ich uns in unsren seglerischen Fähigkeiten stets auf Augenhöhe befanden, hatte ich nie die typischen „Seglerfrauen Probleme“, meine Begeisterung ist zuweilen sogar größer und ich fühle mich auf ganzer Linie genauso verantwortlich wie Christian. Er ist ein kluger Mann und hat mich immer wie ein Partner, nie wie seine Crew behandelt, deshalb lasse ich ihn auch den Skipper sein und wir wissen, dass wir uns stets aufeinander verlassen können."

 


ICH HAB´DA MAL NE FRAGE - FOR LADIES ONLY 


FRAGEBOGEN


1) Was war für Dich die Motivation segeln zu lernen und mit einer Yacht auf Törn zu gehen?

Wie man lernt ein Auto zu führen, war es für mich selbstverständlich, auch solide segeln zu lernen. Der Traum eines längeren Törns kam dann sehr bald und war in meinen Augen eine reizvolle Herausforderung und die Möglichkeit die Welt auf eigenem Kiel zu entdecken, eine solche Reise kann man gar anders als mit einem Segelboot machen.

2) Auf welcher Yacht würdest Du gerne segeln?

Natürlich auf unserer SUBEKI.

3) Mit wem würdest Du gerne über den Atlantik segeln?

Christian steht an erster Stelle, aber meine drei Töchter kommen gleich danach, wenn auch nicht alle auf einmal.

4) Wirst Du seekrank? Was tust Du um diese Unannehmlichkeit zu vermeiden?

Gott sei Dank werde ich nicht seekrank. Für Gäste habe ich Scopolaminpflaster und Ingwertabletten dabei und gebe ihnen Aufgaben an der frischen Luft.

5) Welcher Segelschriftsteller hat Dich am meisten begeistert?

„Der erfüllbare Traum“ von Johanna Michaelis und Klaus Nölter, die wir noch in Neuseeland getroffen haben. Dort bekamen auch wir ihre australische Gastlandflagge, weil sie ja zurück nach Osten und ums Kap Horn segeln wollten, was dann ja so tragisch endete.

6) Welche Vorzüge hast Du, um auch harte Segeltörns durchzustehen?

Trotz sorgfältiger Planung gerät jeder mal in richtig schlechtes Wetter. Wir versuchen bei Passagen fit zu bleiben, indem wir 24 Stunden Wache gehen und auch tagsüber mal in die Koje steigen. Wenn es zu lange anhält, drehen wir auch mal bei, um etwas Warmes zu Essen und auszuschlafen.

7) Welche Musik hörst Du am liebsten an Bord?

Klassik

8) Wer bestimmt bei Euch an Bord, wo es lang geht?

Planung findet gemeinsam statt, Navigation mache ich meistens, Landausflüge und Reisen plane ich.

9) Überfällt Dich manchmal das Heimweh?

Wir sind während unserer Weltumseglung meistens über Weihnachten einige Wochen zu Hause gewesen und unsere Mädchen haben uns immer mal wieder abwechselnd besucht. Heimweh? Nein eigentlich nicht, es war ja überall so außergewöhnlich schön!

10) Was vermisst Du, fern der Heimat in der dritten Welt, Afrika, Südamerika oder Südostasien?

Eine gute, sichere medizinische Versorgung. Wer in diesen Ländern mal beim Arzt oder im Krankenhaus war, weiß wovon ich spreche. Das ist meiner Ansicht nach das größte Risiko einer solchen Reise.

11) Mit welchem Segler oder Seglerin hättest Du gerne ein Dinner for Two?

Da fallen mir gleich mehrere ein, die wir auf unserer Reise getroffen haben, meistens Seglerinnen aus Amerika, mit denen ich wunderschöne gemeinsame Erinnerungen austauschen kann.

12) Bringt das ungewöhnliche Leben auf so engem Raum manchmal Zoff an Bord?

Christian und ich haben es mühsam gelernt alles auszusprechen und Probleme  aus der Welt zu schaffen. Ja, dabei gibt es auch mal Zoff und wir sind dann heilfroh, wenn niemand zuhört.

13) Wie sieht Dein Speiseplan unterwegs aus?

Kochen ist mein Hobby und ich probiere alles aus, was die spannenden Märkte so hergeben, es sollte möglichst frisch sein. Das Frühstück ist fast immer gleich, frische Früchte, selbst gemachtes Müsli und selbst gemachter ungesüßter Yoghurt, Tee und Orangensaft. Da wir keine Tiefkühlung an Bord haben, koche ich für Passagen alles Mögliche ein.

14) Fürchtest Du Dich auf offener See, hast Du Angst um Dein Leben?

Ich liebe es auf See zu sein, besonders natürlich, wenn alles so richtig gut läuft. Wenn es unangenehm wird, versuche ich vorbereitet und besonders aufmerksam zu sein, damit nichts durch Nachlässigkeit zu Bruch geht. Wir sind die Schwachen, nicht das Boot!


15) Wie ist Deine Meinung zu Waffen an Bord?

Ich bin der Auffassung, dass man sich irgendwie verteidigen sollte, alles andere ist auf Dauer eine Einladung für Piraterie und Diebstahl. Ob man das mit Waffen, Alarmanlagen, Signalpistole oder Pfefferspray tut, muss jeder selbst entscheiden.

16) Wo geht Deine nächste Reise hin und welches wäre Dein Traumziel?

Nächstes Jahr geht es nach Kroatien. Am liebsten würde ich noch mal losfahren, unsere Reise war das Beste, was wir je gemacht haben! Am schönsten war es im Pazifik und in Asien.

17) Was ist das Schönste am Segeln?

Die Unabhängigkeit; die Kraft des Windes, die ein Segelboot antreibt; Das Leben an Bord ist wie für mich gemacht.

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